Autismus Kongress 2023 November

Fremde Kulturen lernt man nur wirklich durch authentische Begegnungen kennen. Wenn sie mehr über Autisten erfahren wollen, über unsere Art des Denkens und der Wahrnehmung, dann betrachten sie eine solche Begegnung oder auch eine unserer Veranstaltungen einmal wie eine Reise. 

95,00 

Nicht vorrätig

Category

Kein Mehrwertsteuerausweis, da Kleinunternehmer nach §19 (1) UStG.

Was erwartet Sie?

Eine etwas andere Veranstaltung als vielleicht üblich.

In der Regel werden Veranstaltungen zu Autismus von Personen ausgerichtet, die beruflich mit Autismus zu tun haben. Gerne lädt man dazu auch Autisten ein, die aus ihrer Sicht etwas dazu beitragen.

Wir machen es andersherum.

Zu dieser Veranstaltung laden neurodivergente Personen, die Fachwelt, Menschen mit Autismus und deren Angehörige ein.

Themenschwerpunkt dieser Veranstaltung wird “Ein Leben im Spektrum” sein. Ein großes Thema, das viele Facetten beinhaltet. Aus diesem Grund werden wir die kommenden drei Termine dieser Thematik widmen.
Teil 1 (November 2023), Teil 2 (Mai 2024), Teil 3 (November 2024)
Alle drei Kongresse haben in sich abgeschlossene Themen, die jeweils alle Altersgruppen anspricht. Auch die häufig gleichzeitig vorhandenen neurodivergenten Verwandtschaften, wie ADHS, ADS, u.a., werden berücksichtigt.
Aus jedem autistischen Kind wird einmal ein autistischer Erwachsener. Weder Autismus noch andere artverwandte Neurodivergenzen wachsen sich irgendwann aus oder lassen sich “wegtherapieren”. Autismus oder ADHS begleitet uns ein Leben lang.
Wir geben darum in jeder Veranstaltung Einblicke in verschiedene Lebensphasen und teilen unsere unterschiedlichen Erfahrungen mit. Von der Kindheit und Schule, über Ausbildung und Beruf, Hilfen und Selbsthilfe, Beziehungen oder das Leben allein, Gesundheit und Resilienz und das Älterwerden.
Ein Leben im Spektrum ist zu jeder Zeit und in jeder Lebensphase ein besonderes und anderes Leben. Es fordert uns, unsere Mitmenschen und die Hilfesysteme in besonderem Maße und benötigt in jeder Phase mal mehr oder weniger Begleitung.
Unsere Referenten sind also ausschließlich Personen, die selbst im Spektrum der Neurodivergenz sind. Autismus oder ADHS, bzw. beide Diagnosen haben. Und sie sind es, die jeden Tag, ihre damit einhergehenden Fähigkeiten und Defizite, sowie die Hürden, innerhalb einer „neurotypischen“ Mehrheitsgesellschaft erleben. Darum sind ihre Sichtweisen und Einblicke wertvolle Schilderungen.

Während der Pausen und Mahlzeiten haben Sie genug Zeit, mit Teilnehmern und Mitgliedern der Selbsthilfegruppen in den Austausch zu gehen. Außerdem werden Sie verschiedene Fachliteratur, Beratung und Informationen, sowie Autobiografien am Büchertisch erhalten.
Den Teilnehmenden steht während der gesamten Veranstaltung die separat liegenden Kapelle, als Ruheraum offen.
Nach den Vorträgen werden wir alle genug Informationen und Anregungen mitgenommen haben und in eine moderierte Gesprächsrunde gehen.  Hier stehen Ihnen alle Referenten gerne Rede und Antwort, auf sicherlich viele Ihrer Fragen.
Lassen Sie sich ein, auf einen Tag mit vielen authentischen Beiträgen aus der Innenansicht neurodivergenter Personen. Lassen Sie sich ein, auf Begegnungen und Perspektivwechsel, die vielleicht am Ende des Tages, Ihre Meinung von und über uns, ein wenig verändert hat.
Gehen Sie mit uns in den Dialog. Reden Sie mit, anstatt über uns.

Wir freuen uns auf einen informativen Austausch.

Die jeweiligen Vortragsthemen, entnehmen Sie bitte dem “Tagesprogramm”, welches Sie anwählen können, wenn Sie auf das Produkt selbst gehen.
Dort finden Sie auch weitere Informationen zum Tagungszentrum, Möglichkeiten zur Übernachtung oder andere aktuelle Hinweise.

 

Internationales Evangelisches Tagungszentrum Wuppertal GmbH

Unsere Referenten

Dr. Imke Heuer

studierte Literatur- und Kulturwissenschaften und Geschichte und hat in Großbritannien promoviert. Ihre Autismusdiagnose führte sie zu einer intensiven persönlichen, kulturwissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung mit Autismus und Neurodiversität. Sie engagiert sich in der Selbstvertretung autistischer Menschen und der partizipativen Forschung, unter anderem bei autSocial e. V., Aspies e. V. und der Autismus-Forschungs-Kooperation (AFK).

Stephanie Walter

ist in für den Verein „Autismus Rhein-Wupper e.V.“ in der Verwaltung des Autismustreffpunkts Wuppertal tätig und engagiert sich dort in der Selbsthilfe. Seitdem sie im Alter von 36 Jahren ihre Diagnose erhalten hat, beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema Autismus und sammelte in ihrer langjährigen Tätigkeit einiges an Erfahrungswissen. Besonders wichtig ist ihr dabei die Perspektive von autistischen Frauen, deren Wesenszüge und Lebenswege sich von den gängigen Vorstellungen über Autismus häufig unterscheiden.

Dr. Martin Winkler

Als praktizierender Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie berichtet er alltags- und praxisnah. Dass er selbst als neurodivergente Person, die Problematiken kennt, macht seine Darstellungen besonders authentisch. Ohne unsere durchaus vorhandenen Problematiken zu verschweigen oder kleinzureden, weiß er mit Humor und dem nötigen positiven Blickwinkel auf sich selbst und "unsereins", Neurodivergenz, in all seinen Formen, auch als Stärken zu betrachten.

Regine Winkelmann

War nach abgeschlossenem Ingenieurstudium 20 Jahre als unterrichtende Dozentin in der Erwachsenenbildung tätig. Sie ist Mutter von vier, mittlerweile erwachsenen Kindern. Nach Publikation ihres ersten Buches ist sie als Referentin vortragend unterwegs und berichtet über Autismus und artverwandte Neurodivergenz aus ihrer Sicht als Autistin mit ADHS.

Claudia Dörsch

ist nach technischer Ausbildung und Studium der Wirtschaftswissenschaften in der Industrie als Projektmanagerin tätig. Selbst erst mit 51 diagnostiziert, interessiert sie sich insbesondere für Lebensentwürfe berufstätiger autistischer Menschen und die notwendigen Rahmenbedingungen für eine dauerhafte und erfüllende Berufstätigkeit. Außerdem beschäftigt sie sich mit der Sichtweise autistischer Frauen und bringt sich in der Selbsthilfe ein.

*) Dieses Tagungszentrum vermietet Übernachtungsmöglichkeiten. Dieses Angebot erfolgt nicht durch uns. Preise und Konditionen erfahren sie unter der jeweiligen Webseite des Tagungszentrums.

Gemeinsam mit uns

zu mehr Akzeptanz für Neurodiversität

Anmeldung

Das Programm

  • Einlass und Begrüßungskaffee in der Tagungslounge

    In der Tagungslounge werden Ihre Tickets überprüft – Sie gelten damit als “eingecheckt”. Anschließend können Sie gerne bis zum Beginn der Veranstaltung Kaffee, Tee oder einen kleinen Imbiss zu sich nehmen.

    09:30
  • Einlass in den Veranstaltungssaal
    10:00 10:30
  • Beginn

    Begrüßung und Hinweise zum Tagungsablauf

    10:30 10:40
  • 1.Vortrag

    Dr. Imke Heuer

    Peer Counselling ist eine Form der Unterstützung, bei der Menschen mit ähnlichen Erfahrungen oder Merkmalen anderen Menschen helfen und begleiten.
    Im Kontext von Autismus bezieht sich Peer-Arbeit darauf, dass autistische Personen anderen Autistinnen und Autisten Unterstützung bieten. Diese Form der Unterstützung basiert auf dem Verständnis der einzigartigen Bedürfnisse und Herausforderungen, mit denen Personen im Spektrum konfrontiert sind. Für sie kann jegliche Unterstützung, gegeben von Personen, die ebenfalls im Spektrum sind, ein besonders hohes Maß an Selbstbestimmung und Mitbestimmung bedeuten. Peer Counselling bietet oft eine ganz besonders unterstützende und empfängliche Umgebung, in der Autistinnen und Autisten auf Verständnis, Rat und soziale Verbindungen hoffen können, um ihre individuellen Bedürfnisse zu erfüllen und ein erfülltes Leben zu führen.

    10:45 11:30
  • 2. Vortrag

    Regine Winkelmann

    Outing in der Schule?
    Vorstellung eines Konzepts für geführte Klassengespräche. Erläutert an einem Beispiel über ein gelungenes Klassengespräch für eine autistische Schülerin an einer Regelschule in der 7. Klasse.
    „Autist:innen fallen früher oder später durch ihre andere Art auf. Das lässt sich nicht vermeiden. Einige benötigen passende Rahmenbedingungen, die als Nachteilsausgleich individuell gewährt werden müssen. Ja, es ist sinnvoll, die Klasse über den Autismus eines Mitschülers aufzuklären, damit Unmut, Neid und Mobbing vermieden werden. Doch wenn Sie das tun, dann tun Sie es bitte richtig.“

    11:30 12:15
  • Mittagspause

    Buffet im Speisesaal.

    12:15 13:45
  • 3. Vortrag

    Stephanie Walter

    Autismus und Einsamkeit

    In Bezug auf soziale Interaktionen, Freundschaften und partnerschaftliche Beziehungen stehen Autistinnen und Autisten häufig vor komplexen Herausforderungen. Der Vortrag beleuchtet die Sehnsüchte, Bedürfnis nach Nähe und auch Distanz, sowie das Gefühl der Einsamkeit aus autistischer Sicht.

    13:45 14:30
  • 4. Vortrag

    Claudia Dörsch

    Ein Bericht über alltäglichen Hürden und Missverständnisse im beruflichen Alltag
    Autistinnen und Autisten, die durch ihr Berufsleben navigieren, sehen sich oft mit sehr komplexen Herausforderungen konfrontiert. Welche das sein können, zeigt die Referentin anschaulich anhand ihrer persönlichen Erfahrungen auf.

    14:30 15:15
  • Kaffeepause

    Kaffee und Gebäck in der Tagungslounge

    15:15 16:15
  • 5. Vortrag

    Dr. Martin Winkler

    Vigilanz bei ADHS und ASS

    Aufmerksamkeit oder Aufmerksamkeitslenkung sind bei ADHS und Autismus häufig ein Problem. Sowohl die Verminderung der Aufmerksamkeit als auch der Hyperfokus auf ein sehr begrenztes Interessensgebiet kommt vor. Beides kann die Betroffenen, sowie ihr Umfeld, vor Herausforderungen stellen und ihre Alltagsfunktion mitunter erheblich beeinträchtigen. Vigilanzprobleme bei ADHS und / oder ASS erfordern häufig individuelle und differenzierte Unterstützung.

    16:15 17:00
  • Gesprächsrunde

    Nach kurzem Umbau findet die Gesprächsrunde als Podiumsdiskussion mit allen Referenten statt.

    17:10 18:00
  • Ende der Veranstaltung
    18:00