Autismus Kongress 2025 November

Fremde Kulturen lernt man nur wirklich durch authentische Begegnungen kennen. Wenn sie mehr über Autisten erfahren wollen, über unsere Art des Denkens und der Wahrnehmung, dann betrachten sie eine solche Begegnung oder auch eine unserer Veranstaltungen einmal wie eine Reise. 

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Was erwartet Sie?

Eine etwas andere Veranstaltung als vielleicht üblich.

In der Regel werden Veranstaltungen zu Autismus von Personen ausgerichtet, die beruflich mit Autismus zu tun haben. Gerne lädt man dazu auch Autisten ein, die aus ihrer Sicht etwas dazu beitragen.

Wir machen es andersherum.

Zu dieser Veranstaltung laden neurodivergente Personen, die Fachwelt, Menschen mit Autismus und deren Angehörige ein.

In diesem Jahr werden wir uns schwerpunktmäßig mit Hilfen, Hilfesysteme und passende Rahmenbedingungen befassen.  Ein großes Thema, das viele Facetten beinhaltet. Aus diesem Grund werden wir dafür zwei Veranstaltungen benötigen.
Teil 1 am Samstag, den 3. Mai 2025 und Teil 2 am Samstag, den 29. November 2025.
Es macht nichts, wenn Sie einen Termin verpassen, denn alle Veranstaltungen haben in sich abgeschlossene Themen, die jeweils alle Altersgruppen anspricht. Auch die häufig gleichzeitig vorhandenen neurodivergenten Verwandtschaften, wie ADHS, ADS, u.a., werden berücksichtigt.
Aus jedem autistischen Kind wird einmal ein autistischer Erwachsener. Weder Autismus noch andere artverwandte Neurodivergenzen wachsen sich irgendwann aus oder lassen sich “wegtherapieren”. Autismus oder ADHS begleitet uns ein Leben lang.
Wir geben darum in jeder Veranstaltung Einblicke in verschiedene Lebensphasen und teilen unsere unterschiedlichen Erfahrungen mit. Von der Kindheit und Schule, über Ausbildung und Beruf, Hilfen und Selbsthilfe, Beziehungen oder das Leben allein, Gesundheit und Resilienz und das Älterwerden.
Ein Leben im Spektrum ist zu jeder Zeit und in jeder Lebensphase ein besonderes und anderes Leben. Es fordert uns, unsere Mitmenschen und die Hilfesysteme in besonderem Maße und benötigt in jeder Phase mal mehr oder weniger Begleitung.
Unsere Referenten sind also ausschließlich Personen, die selbst im Spektrum der Neurodivergenz sind. Autismus oder ADHS, bzw. beide Diagnosen haben. Und sie sind es, die jeden Tag, ihre damit einhergehenden Fähigkeiten und Defizite, sowie die Hürden, innerhalb einer „neurotypischen“ Mehrheitsgesellschaft erleben. Darum sind ihre Sichtweisen und Einblicke wertvolle Schilderungen.

Während der Pausen und Mahlzeiten haben Sie genug Zeit, mit Teilnehmern und Mitgliedern der Selbsthilfegruppen in den Austausch zu gehen. Außerdem werden Sie verschiedene Fachliteratur, Beratung und Informationen, sowie Autobiografien am Büchertisch erhalten.
Den Teilnehmenden steht während der gesamten Veranstaltung die separat liegenden Kapelle, als Ruheraum offen.
Nach den Vorträgen werden wir alle genug Informationen und Anregungen mitgenommen haben und in eine moderierte Gesprächsrunde gehen.  Hier stehen Ihnen alle Referenten gerne Rede und Antwort, auf sicherlich viele Ihrer Fragen.
Lassen Sie sich ein, auf einen Tag mit vielen authentischen Beiträgen aus der Innenansicht neurodivergenter Personen. Lassen Sie sich ein, auf Begegnungen und Perspektivwechsel, die vielleicht am Ende des Tages, Ihre Meinung von und über uns, ein wenig verändert hat.
Gehen Sie mit uns in den Dialog. Reden Sie mit, anstatt über uns.

Wir freuen uns auf einen informativen Austausch.

Die jeweiligen Vortragsthemen, entnehmen Sie bitte dem “Tagesprogramm”, welches Sie anwählen können, wenn Sie auf das Produkt selbst gehen.
Dort finden Sie auch weitere Informationen zum Tagungszentrum, Möglichkeiten zur Übernachtung oder andere aktuelle Hinweise.

Internationales Evangelisches Tagungszentrum Wuppertal GmbH

Missionsstraße 9 42285 Wuppertal

Beginn der Veranstaltung in

Tage
Stunden
Minuten
Sekunden
Der Kongress findet aktuell statt.

Unsere Referenten

Stephanie Meer-Walter

ist selbst Asperger-Autistin und hat zwanzig Jahre im nordrhein-westfälischen Schuldienst als Lehrerin, Fachberaterin, Moderatorin in der Lehrerfortbildung sowie in der Schulleitung bis hin zur Schulleiterin gearbeitet. Somit hat sie Zugang zu den besonderen autistischen Innensichten, gleichzeitig blickt sie als Lehrerin und auch systemisch auf die schulische Inklusion autistischer Schüler/innen. Als Autorin hat sie bereits hilfreiche und wertvolle Bücher verfasst und betreibt einen eigenen Podcast.

Regine Winkelmann

Nach abgeschlossenem Designstudium 1990 brachte sie vier Kinder zur Welt und widmete sich in dieser Zeit ihren Spezialinteressen, der Kunst, Musik und Medizin. Seit der ersten Buchveröffentlichung 2015 widmet sie sich verstärkt der Öffentlichkeitsarbeit. Als Referentin und Autorin hält sie Vorträge und Lesungen über Autismus und artverwandte Neurodivergenz aus ihrer eigenen Perspektive als Autistin mit ADHS. Neben verschiedenen Publikationen verfasst sie Videomaterial und organisiert regelmäßig Kongresse, mit dem Ziel, Betroffenen dort eine Stimme zu geben.

Dr. Christine Preißmann

absolvierte zunächst ein Medizinstudium in Frankfurt am Main. Im Anschluss an die Ausbildung zur Fachärztin für Allgemeinmedizin qualifizierte sie sich zur ärztlichen Psychotherapeutin, arbeitete im Suchtbereich einer psychiatrischen Klinik und ist seit 2021 in eigener psychotherapeutischer Praxis schwerpunktmäßig mit autistischen Erwachsenen tätig. Mit 27 Jahren wurde bei ihr das Asperger-Syndrom diagnostiziert. 2005 begann sie Vorträge über Autismus zu halten und veröffentlichte Bücher zu dem Thema

Stephanie Walter

ist in für den Verein „Autismus Rhein-Wupper e.V.“ in der Verwaltung des Autismustreffpunkts Wuppertal tätig und engagiert sich dort in der Selbsthilfe. Seitdem sie im Alter von 36 Jahren ihre Diagnose erhalten hat, beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema Autismus und sammelte in ihrer langjährigen Tätigkeit einiges an Erfahrungswissen. Besonders wichtig ist ihr dabei die Perspektive von autistischen Frauen, deren Wesenszüge und Lebenswege sich von den gängigen Vorstellungen über Autismus häufig unterscheiden.

Angelika Pittelkow

1967 geboren und sozialisiert in der ehemaligen DDR , arbeitete 30 Jahre als Sonderpädagogin. Mit 46 Jahren wurde die Mutter von drei wundervollen Söhnen als Autistin diagnostiziert.

*) Dieses Tagungszentrum vermietet Übernachtungsmöglichkeiten. Dieses Angebot erfolgt nicht durch uns. Preise und Konditionen erfahren sie unter der jeweiligen Webseite des Tagungszentrums.

Gemeinsam mit uns

zu mehr Akzeptanz für Neurodiversität

Das Programm

  • Einlass und Begrüßungskaffee in der Tagungslounge

    In der Tagungslounge werden Ihre Tickets überprüft – Sie gelten damit als “eingecheckt”. Anschließend können Sie gerne bis zum Beginn der Veranstaltung Kaffee, Tee oder einen kleinen Imbiss zu sich nehmen.

    09:30
  • Einlass in den Veranstaltungssaal
    10:00
  • Beginn

    Begrüßung und Hinweise zum Tagungsablauf

    10:30
  • 1. Vortrag

    Stephanie Meer-Walte

    Survival Guide Schule: How to – als Autist*in in der Schule überleben

    Schule ist kein Ort, der auf autistische Schüler*innen eingestellt ist. Im Gegenteil: Zu oft wird sie vielmehr als „Horror“ oder „Hölle“ erlebt. Anpassungsdruck und fehlende Unterstützung führen bei autistischen Schüler*innen zu Schulabsentismus (bis zu 50%) und erzeugen einen hohen Leidensdruck, der vielfach zu v.a. psychischen Erkrankungen führt. Die Schwierigkeiten sind bekannt, Lösungen in Form von Anpassungen an die autistischen Kinder und Jugendlichen noch zu selten. Wo also können autistische Schüler*innen und ihre Eltern selbst ansetzen, um so unbeschadet wie möglich durch die Schulzeit zu kommen? Es gibt keine Patentlösung – leider. Aber es werden Wege und Ansätze gezeigt, die helfen, in dem gegenwärtigen System Schule zu überleben.

    10:40
  • 2. Vortrag

    Dr. Christine Preißmann

    „Hilfen und Therapie“

    Menschen im Autismus-Spektrum haben ganz unterschiedlichen therapeutischen Bedarf, entsprechend gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Unterstützung zu erhalten. Der Vortrag gibt einen Überblick über eine sinnvolle Auswahl der Hilfen, die, ausgehend von den speziellen Auffälligkeiten, besprochen werden. Dies geschieht aus der Perspektive der Autistin, die schon lange mit ihren Therapeutinnen arbeitet, aber auch aus der Sicht der Ärztin und Psychotherapeutin, die in eigener Praxis schwerpunktmäßig mit erwachsenen autistischen Menschen therapeutisch arbeitet.

    11:30
  • Mittagspause

    Buffet im Speisesaal

    12:15
  • 3. Vortrag

    Regine Winkelmann

    Autismus und Elternschaft

    „Von wegen, das hat es früher nicht gegeben!“
    Zu jeder betroffenen Person gehören Eltern, Geschwister, Großeltern. Zu jedem autistischen Kind gehört also ein Familiensystem. Wir werfen einen Blick zurück und betrachten das Thema aus dieser Perspektive.

     

    13:45
  • 4. Vortrag

    Stephanie Walter

    Thema Körperbewusstsein und Bewegung

    Viele autistische Menschen haben Besonderheiten in ihrer Körperwahrnehmung, was erhebliche Auswirkungen auf das Selbstbild, das soziale Miteinander, die Gesundheit, lebenspraktische und sportliche Fähigkeiten hat. Aus eigenem Erleben möchte ich darüber berichten, wie das Gefühl für meinen eigenen Körper mich beeinflusst hat. Was kann dazu beitragen, dass autistische Menschen sich besser spüren und annehmen können, wie können sie Freude an Bewegung finden?

     

    14:30
  • Kaffeepause

    Kaffee und Gebäck in der Tagungslounge

    15:15
  • 5. Vortrag

    Angelika Pittelkow

    „Survival – Camp für Autisten? – Sie nannten es Reha – Kur!“

    Irgendwie war es abzusehen, schon einige hatten es mir vorhergesagt und doch hat es mich überrascht. Im Frühjahr 2023 schoss mich ein autistischer Burnout auf einen Boden von Tatsachen, die ich zuerst weder sehen noch begreifen konnte. Es hat auch mehr als ein Jahr gedauert, bis ich für mich verstanden hatte, dass das richtige Wort für meinen Zustand tatsächlich „Autistischer Burnout“ ist. Dazwischen hat die Rentenversicherung mich in eine Rehabilitationskur geschickt. Warum ich da so naiv reingetappert bin und wie ich es überlebt habe, würde ich Ihnen gern in einem Vortrag erzählen. Ich sehe die Welt mit zwei Augen, keine Niederlage ohne Sieg, kein Schatten ohne Licht. Gern würde ich für Autisten das Chaos eines Kuraufenthaltes ein wenig aufdröseln und Fachleuten zeigen, wie auch Autisten ohne Überlebenskampf und Versagensangst eine Kur als hilfreich erleben können.  

    16:15
  • Gesprächsrunde

    Nach kurzem Umbau findet die Gesprächsrunde als Podiumsdiskussion mit allen Referenten statt.Angelika Pittelkow

    17:10 18:00